Eine Frau, die sich dem Schutz der Nashörner verschrieben hat

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Mit einer Cap im Tarnfarben, einer dunklen Sonnenbrille und geflochtenen Haaren steigt die Game-Reserve-Managerin Karen Odendaal aus dem Geländewagen. An diesem Morgen steht ein Nashorn-Dehorning auf dem Plan. Mit ihrem schwarzen Pistolenbeinholster und ihrer souveränen Art erinnert sie stark an Lara Croft. Ebenso wie die Archäologin aus der Tomb-Raider-Franchise hat sich Karen einem gewissen Anliegen gewidmet, nur ist es nicht die Bewahrung von Artefakten, sondern der Natur- sowie Tierschutz in Südafrika. Ganz speziell liegt Karen der Schutz der Nashörner am Herzen, wie sie uns in einem Interview verrät.

Rhino Africa: Wie ist deine Verbundenheit mit der afrikanischen Natur und Tierwelt entstanden?

Karen: Ich habe schon seit meiner Kindheit eine Leidenschaft für die afrikanische Tierwelt. Wir sind mit meiner Familie regelmäßig in den Krüger Nationalpark gefahren und während dieser Urlaube habe ich eine Faszination für Wildtiere entwickelt. Zudem hatte ich bei uns zu Hause in Johannesburg immer viele Haustiere. Für mich war es daher logisch, Natur- und Tierschutz in Pretoria und Johannesburg zu studieren. Meine wissenschaftliche Abschlussarbeit habe ich über Spitzmaulnashörner verfasst.

Ein weg führt durch die hügelige Buschlandschaft von KwaZulu-Natal
Auf dem Weg zum Dehorning

Rhino Africa: Wie bist du Game-Reserve-Managerin in KwaZulu-Natal geworden?

Karen: Ich habe meine Karriere als Guide begonnen und mich anschließend als Nashorn-Beobachter beworben, als der WWF 2005 im Rahmen des Programms „Black Rhino Range Expansion Project (BRREP)“ Nashörner wieder in unserem Reservat angesiedelt hat. Nach zwei Jahren wurde ich zur Reservatsökologin befördert. Somit konnte ich einen guten Ruf etablieren und wurde zum General Manager ernannt. 2013 habe ich mich dazu entschlossen, ein neues Abenteuer zu beginnen und bin nach Angola gezogen. Dort habe ich zwei Jahre lang mitgeholfen, ein komplett neues Tierreservat aufzubauen. Nach meiner Rückkehr wurde mir mein alter Job erneut angeboten und bald darauf wurde ich zum Managing Director.

Zwei Frauen vermessen das Horn eines Spitzmaulnashorns
Vor dem Enthornen wird das Horn vermessen

Rhino Africa: Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?

Karen: Das Schöne ist, nicht ein Tag gleicht dem anderen. Meine Arbeitszeiten und täglichen Aufgaben ändern sich ständig. Als Game-Reserve-Managerin gehören unter anderem Anti-Wilderei, Strafverfolgung sowie das Managen von Tierbeständen sowie die Instandhaltung der Zäune zu meinen Verantwortlichkeiten. Das Wohlbefinden eines jeden Nashorns ruht auf meinen Schultern und dies ist eine große Bürde angesichts der aktuellen Poaching-Krise. Unser Reservat umfasst zudem 15 private Landbesitzer, mit denen ich selbstverständlich im ständigen Austausch stehe.

Ein Spitzmaulnashorn mit verbundenen Augen
Der Stress für das Nashorn wird minimiert

Rhino Africa: Wie sieht der Schutz der Nashörner in deinem Reservat aus?

Karen: Im Schnitt haben wir eine Enthornung pro Tag, meistens in den Morgenstunden, wenn es noch kühl ist. Im Anschluss findet ein Debriefing mit allen Beteiligten statt. Andere Aspekte unserer Arbeit hängen stark von der Jahreszeit ab. Beispielsweise zählen wir unsere Tiere zu Beginn des Jahres und während der Trockenzeit haben wir oftmals mit Buschfeuern zu kämpfen.

Zwei Spitzmaulnashörner in der Savanne - Schutz der Nashörner in Südafrika
Zwei seltene Spitzmaulnashörner, Foto: Harald Zimmer

Rhino Africa: Bist du als weibliche Game-Reserve-Managerin mit vielen Hindernissen konfrontiert?

Karen: Der Busch ist nach wie vor ein Männerclub. Meine eigenen Stärken als Frau zu kennen, ist das Rezept meines Erfolgs. Ich weiß, dass Männer einige Aufgaben schlichteinfach besser erledigen können. Ich zögere nicht, nach Rat oder Hilfe zu fragen. Meine Passion und Emotionalität hinsichtlich Afrikas Tierwelt ermöglicht es mir, objektive Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig mitfühlend zu bleiben. Klar, einige Leute versuchen meine Grenzen zu testen, aber in solchen Situationen bleibe ich einfach cool und gebe nicht nach. Männer haben es in meiner Branche einfacher, da ihnen ihr eigener Ruf vorauseilt. Ich muss hingegen jede einzelne Person von meinen Fähigkeiten überzeugen.

Fünf Männer helfen, ein betäubtes Spitzmaulnashorn auf die andere Seite zu drehen
Auf den Touren von Rhino Africa können auch Sie mit anpacken

Rhino Africa: Warum ist das Enthornen von Nashörnern so wichtig?

Karen: „Dehorning“ ist nicht die Lösung, um unser Wilderei-Problem zu lösen. Aber auf diese Weise gewinnen wir Zeit. Wir müssen alles dafür tun, diese Tiere zu schützen – auch, wenn das Risiko groß und die Belohnung klein ist.

Tierschützer kümmern sich um ein betäubtes Spitzmaulnashorn
Karen bei einem Dehorning-Einsatz

Rhino Africa: Was sind deine Zukunftspläne für das Manyoni Private Game Reserve?

Karen: Ich denke über Grenzen und Zäune hinaus. Wir wollen uns auf jeden Fall noch vergrößern, um Flora und Fauna noch mehr Schutz bieten zu können. Letztendlich profitieren wir alle – Landbesitzer, Nachbarn und Gäste – von dieser einzigartigen Schönheit unseres Planeten.

Rhino Africa: Vielen Dank für das Interview!

Ihnen liegt der Schutz der Nashörner ebenfalls am Herzen? Dann buchen Sie eine unserer brandneuen nachhaltigen Touren: Exklusive Expedition zum Schutz der Nashörner, Zum Schutz der Nashörner ans Ostkap, Naturschutz-Expedition in Ruanda, Kapstadt & Krüger mit Naturschutz-Expedition. Seien Sie live mit dabei, wenn Karen und weitere passionierte Tierschützer alles dafür tun, Nashörner vor dem Aussterben zu retten.

Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs
Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs, Foto: Cathy Withers

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Afrikanische Wildhunde kehren in den Gorongosa Nationalpark zurück

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Nach mehr als 35 Jahren Abwesenheit leben wieder Afrikanische Wildhunde im Gorongosa Nationalpark. Der Bürgerkrieg in Mosambik hatte nicht nur Auswirkungen auf die Menschen im Land, sondern auch auf die tierischen Bewohner. Der von 1977 bis 1992 herrschende Ausnahmezustand hat zu Wilderei in vielen tierreichen Regionen geführt. Im April 2018 wurde der „bemalte Wolf“ erstmals wieder im Land angesiedelt. Eine gute Nachricht aus der Tierwelt Afrikas.

Bei der Umsiedlungsaktion der South African Wild Dog Advisory Group (SAWAG) wurden insgesamt 15 Wildhunde aus dem südafrikanischen KwaZulu-Natal nach Mosambik geflogen. Die NGO Wildlife ACT, die KwaZulu Natal Wild Dog Advisory Group (KZNWAG), Ezemvelo KZN Wildlife (EKZNW) und EWT waren ebenfalls an dem Projekt beteiligt.

Neustart für den Gorongosa Nationalpark

Zwei Tierschützer stehen neben einem Jeep, auf dem Wildhunde liegen
Diese 15 Tiere bilden die neue Wildhund-Population in Mosambik, Foto: Wildlife ACT

„Dieser Schritt ist erst der Anfang eines umfangreichen Ansiedlungsprojektes für den Gorongosa Nationalpark. Während des Bürgerkriegs kam es zu unkontrollierter Wilderei, weil es zu jener Zeit kaum, beziehungsweise gar kein Management dieser Region gab“, erklärt Wildlife-ACT-Leiter Mark Gerrard. Seine NGO setzt sich für den Schutz des Afrikanischen Wildhunds und anderer gefährdeter Tierarten in Afrika ein.

Um ein neues Rudel für den Gorongosa Nationalpark zu gründen, haben die Experten neun Männchen sowie sechs Weibchen aus dem iSimangaliso Nationalpark in Südafrika ausgewählt. Während eines Aufenthalts in einem kleineren Reservat wurden die Wildhunde gründlich untersucht und unter anderem gegen Tollwut geimpft. Während des Flugs war die ganze Zeit ein Tierarzt bei den Wildhunden, um deren Wohlbefinden zu garantieren.

Wildlife ACT hilft beim Monitoring

15 Afrikanische Wildhunde werden in einem Flugzeug in ihr neues Zuhause transportiert
Mit dem Flugzeug nach Mosambik, Foto: Wildlife ACT

In ihrem neuen Zuhause hat das Rudel zunächst acht Wochen in einem eingezäunten Bereich verbracht, um sich ans neue Habitat zu gewöhnen. Wildlife ACT hat jedes Tier mit einem GPS- sowie VHF-fähigen Halsband ausgestattet. Auf diese Weise ist das Parkmanagement in der Lage, die Routen der Wildhunde im 400000 Hektar großen Schutzgebiet nachzuvollziehen. „Unsere Wildlife-ACT-Teams überwachen 100 Prozent der Wildhund-Population in KwaZulu-Natal, was rund 60 Prozent der gesamten Wildhund-Population in Südafrika darstellt. Wir freuen uns darüber, dass die zwei Gruppen – von denen wir einige seit ihrer Geburt überwacht haben – nun das Gründungsrudel der mosambikanischen Wildhund-Population sind“, so Chris Kelly von Wildlife ACT.

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Tierschutz in Afrika: Interview mit Johan von Wildlife ACT

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Spitzmaulnashörner, Afrikanische Wildhunde, Geier, Meeresschildkröten – leider wird die Liste der afrikanischen Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind, immer länger. Wir haben mit Wildlife ACT Mitbegründer Johan Maree über nachhaltigen Tierschutz in Afrika gesprochen.

Johan Maree mit anderem Teilnehmer von Challenge4ACause in Namibia
Johan Maree (links) während der Spendenaktion Challenge4ACause in Namibia

Seit wann und wo existiert Wildlife ACT?

Johan: Chris Kelly, Dr. Simon Morgan und ich haben Wildlife ACT vor zehn Jahren gegründet. Wir wollten ein nachhaltiges Projekt für Tierschutz in Afrika entwickeln und implementieren, um gefährdete Tierarten unseres Kontinents zu schützen. Wir haben schnell bemerkt, dass es essenziell ist, Hand in Hand mit lokalen Gemeinden zu arbeiten. Einwohner müssen Teil des Tierschutzes werden, um langfristige Verbesserungen zu garantieren. Eine unserer ersten Bemühungen, die sich im Nachhinein als sehr nachhaltig herausgestellt hat, war unsere Finanzierung durch Öko-Tourismus. Auf diese Weise können wir gefährdete Tierarten im Rahmen von Programmen überwachen und unsere Umsiedlungs- sowie Auswilderungsprojekte realisieren. Mehr als 600 Freiwillige verbringen jährlichen ihre Urlaubszeit bei uns, um bei unseren Programmen mit anzupacken und Spezien wie den Afrikanischen Wildhund, das Spitzmaulnashorn, Geparden, Leoparden, Elefanten sowie diverse Geier- und Meeresschildkrötenarten vor dem Aussterben zu bewahren.

Naturschützer bereiten 15 Afrikanische Wildhunde auf ihren Flug in den Gorongosa Nationalpark in Mosambik vor
Umsiedlung von Afrikanischen Wildhunden: Nach 25 Jahren zurück im Gorongosa Nationalpark, Foto: Wildlife ACT

Was gehört zu deinen Aufgaben?

Johan: Ich bin Mitbegründer und Vorsitzender von Wildlife ACT. Mit Universitätsabschlüssen in Wirtschaft sowie Marketing & Werbung habe ich zunächst fünf Jahre in der Werbebranche gearbeitet. Meine Rolle bei Wildlife ACT ist es, die nachhaltige Entwicklung unseres Tierschutzes auf dem ganzen Kontinent voranzubringen und hierfür strategische Partnerschaften zu knüpfen. Aktuell bin ich in den letzten Zügen meines Masterstudiums in Entwicklungsfinanzierung an der University of Stellenbosch Business School. Ich bin gespannt, inwiefern Wildlife ACT dringend benötigte Investierungsmöglichkeiten entwickeln und implementieren kann, um ökonomisches Wachstum zu fördern, das sowohl den Menschen als auch den Tieren unseres wunderschönen Kontinents zu Gute kommt.

Eine Echte Karettschildkröte schwimmt durch eine bunte Unterwasserwelt
An diesen Meeresbewohnern wollen wir uns noch lange sattsehen

Welche Tiere zählen zu den meistgefährdeten in Afrika?

Johan: In Afrika sind leider mehr als 400 Tierarten vom Aussterben bedroht. Neben den priorisierten Spezien Löwe, Leopard, Gepard und Elefant konzentriert sich der Wildlife ACT auch auf die folgenden Tierarten:

  • Afrikanischer Wildhund (Lycaon pictus): Gefährdet
  • Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis): Kritisch gefährdet
  • Wollkopfgeier (Trigonoceps occipitalis): Kritisch gefährdet
  • Weißrückengeier (Gyps africanus): Kritisch gefährdet
  • Ohrengeier (Torgos tracheliotos): Gefährdet
  • Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas): Gefährdet
  • Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata): Kritisch gefährdet

Tierschutz in Afrika: Sprechen wir über Nashörner

Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs
Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs, Foto: Cathy Withers

Was ist der Unterschied zwischen dem Breit- und Spitzmaulnashorn?

Johan: Breitmaulnashörner sind Weidetiere, das heißt, sie ernähren sich vor allem von Gras. Spitzmaulnashörner hingegen sind Laubfresser. Zudem haben Breitmaulnashörner einen größeren Kopf und sind auch generell größer. Spitzmaulnashörner tendieren dazu, aggressiver und ängstlicher als ihre Verwandten zu sein. Kritisch gefährdet ist allerdings nur das Spitzmaulnashorn.

Wie viele Spitzmaulnashörner leben heute noch in Afrika?

Johan: 1970 lebten schätzungsweise 65000 Spitzmaulnashörner südlich der Sahara. In Ostafrika wurden in den 1970er Jahren 90 Prozent der Tiere getötet. Heute leben weniger als 2500 Spitzmaulnashörner in Simbabwe, Kenia, Tansania und Namibia. Auch Südafrika ist Heimat einer verhältnismäßig großen Spitzmaulnashorn-Population.

Ein Spitzmaulnashorn nahe eines Wasserlochs
Ein Spitzmaulnashorn in freier Wildbahn, Foto: Alan Hendry

Warum sind Nashörner ein beliebtes Ziel von Wilderern?

Johan: Der Mensch und sein Geschäft mit der Wilderei stellen die größte Bedrohung für Nashörner dar. Angetrieben durch die wachsende Nachfrage nach Hörnern – vor allem in China und Vietnam – sorgen internationale kriminelle Syndikate dafür, dass Nashörner vom Aussterben bedroht sind. 2012 wurde sowohl das Westafrikanische Spitzmaulnashorn als auch das Java-Nashorn als ausgestorben erklärt. [Anmerkung der Redaktion: Im März verstarb leider auch das letzte Nördliche Breitmaulnashorn in Kenia.] Südafrika ist das Zuhause der größten freilebenden Populationen von Spitzmaul- und Breitmaulnashörnern. Aus diesem Grund trägt Südafrika die große Last, Schauplatz einer der schlimmsten Tierschutzkrisen seit mehr als 100 Jahren zu sein.

Welche Erfolge konnte Wildlife ACT hinsichtlich der Rettung von Spitzmaulnashörnern bislang feiern?

Johan: Um das Spitzmaulnashorn zu retten, initiiert, managt und finanziert Wildlife ACT lokale sowie internationale Nashornprojekte. Außerdem entwickeln und implementieren wir Anti-Wilderei-Maßnahmen sowie Technologien für Bodeneinsätze im Busch, kaufen Equipment, wie beispielsweise Senderimplantate oder Halsbänder, die für die Überwachung der Tiere notwendig sind. Letztendlich investieren wir unsere Zeit und bringen unsere Expertise hinsichtlich Management, Fang, Transport sowie Freilassung von Nashörnern in geschützten Regionen mit ein.

Zu unserem Engagement gehört es auch, den WWF und sein Black Rhino Range Expansion Project zu unterstützen, indem wir geeignete und nachhaltige neue Lebensräume finden, neue Spitzmaulnashorn-Tracker ausbilden, Trackingequipment kaufen sowie an die Nashörner individuell anpassen und indem wir die Tiere beim Einleben in ihrem neuen Zuhause begleiten.

Spitzmaulnashorn im afrikanischen Busch
Spitzmaulnashorn streift tapfer durch die Savanne, Foto: Joel Herzog

Wildlife ACT arbeitet außerdem mit Gruppen wie TRAFFIC an Reduzierungspolitik und -initiativen sowie Kampagnen, um die Ausbeutung von Nashörnern zu verhindern. Dazu zählt unter anderem das Entfernen der Hörner, um das Risiko von Wilderei zu minimieren.

Es ist sehr traurig, wie viele Nashörner zu Weisen werden, weil ihre Mütter von Wilderern getötet wurden. Wildlife ACT unterstützt das sichere Einfangen, die Rehabilitation sowie die Freilassung der Tiere, indem wir die Nashornbabys in einer sicheren Umgebung aufwachsen lassen und erst dann zurück in die Wildnis einführen, wenn sie alt genug sind.

Wildlife ACT hilft ländlichen Gemeinden dabei, im Einklang mit geschützten Tierreservaten zu leben und Liebe sowie Respekt für die Dickhäuter zu entwickeln. Wir versorgen diese Gemeinden mit guten Gründen, die Spezies zu schützen, informieren sie über die tatsächlichen Auswirkungen von Wilderei und zeigen ihnen die Vorteile von nachhaltigem Tourismus auf.

Spitzmaulnashorn mit Jungtier im grünen Gras vor einem See, in dem sich Flamingos tummeln
Ein Hoffnungsschimmer: Spitzmaulnashorn-Nachwuchs

Wächst die Spitzmaulnashorn-Population inzwischen wieder?

Johan: Trotz der großen Gefahr, welche die Wilderei nach wie vor darstellt, konnte sich die Population der Spitzmaulnashörner dank des Einsatzes diverser Stakeholder in den vergangenen drei Jahren vergrößern. Da allerdings nur noch so wenige Spitzmaulnashörner existieren, könnte schon eine schlimme Wildereiphase die unerschöpfliche Arbeit und den teuren Tierschutz wieder zunichtemachen. Wir können jetzt nicht aufhören. Wir müssen alles dafür geben, um das Spitzmaulnashorn von der Liste der gefährdeten Arten zu streichen.

Was ist dein persönlich größter Erfolg mit Wildlife ACT?

Johan: Wildlife ACT hat mehrere Meilensteine hinsichtlich der Rettung bedrohter Tierarten erreicht. Wir ermuntern alle dazu, mehr über die Erfolge der Organisation nachzulesen: https://bit.ly/2wZ1vnk

Unsere Erfolge aus dem Jahr 2017 umfassen:

  • Der zweite Platz in der Kategorie „Best for Habitat and Species Conservation“ bei den African Responsible Tourism Awards.
  • Das erste afrikanische Tierschutzprogramm, das mit dem „Fair Trade Tourism“-Zertifikat ausgezeichnet wurde.
  • Unser Mitbegründer Chris Kelly hat bei den Rhino Conservation Awards 2017 Silber in der Kategorie „Endangered Species Conservation“ geholt.
Afrikanische Wildhunde im Madikwe Game Reserve in Südafrika - Wildlife ACT fördert nachhaltigen Tierschutz in Afrika
Afrikanische Wildhunde im Madikwe Game Reserve

Welches der gefährdeten Tiere wärst du und warum?

Johan: Ein Afrikanischer Wildhund. Ich habe diese Tiere unheimlich zu schätzen gelernt. Sie sind unglaublich zähe und dennoch soziale Tiere mit engen Familienbeziehungen. Das Rudel teilt sich die Verantwortung, auf den Nachwuchs aufzupassen – Männchen, Weibchen, Brüder und Schwestern übernehmen diese Aufgabe. Wildhunde sind zudem unter den erfolgreichsten Jägern, wobei sie ihre Beute im Rudel angreifen. Leider sind sie aber auch die zweitgefährdetste Tierart in Afrika. Vor allem von Wilderern ausgelegte Fallen stellen für sie ein großes Risiko dar.

Wildlife ACT in drei Worten?

Johan: Fokus. Tierwelt. Artenschutz.

Vielen Dank für das Interview!

Johan: Sehr gerne, jederzeit wieder.

 

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Titelbild: Scott Christensen

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Er gehört zu Afrikas legendären „Big Five“ und zählt zu den klaren Höhepunkten einer jeden Safari-Reise: Der Elefant. Er ist mit bis zu vier Metern das größte Säugetier der Welt und uns Menschen in seinem Sozialverhalten ähnlicher als man denkt. Aufgrund illegaler Wilderei sowie Elfenbeinhandel hat die Zahl der wild lebenden Tiere stark abgenommen. Warum wir die sanften Dickhäuter vor dem Aussterben bewahren müssen und wie genau sich der Wildlife ACT für den Artenschutz der Afrikanischen Elefanten einsetzt, lesen Sie hier.

Eine Herde Elefanten schreitet bei Sonnenuntergang durchs Wasser
Ab ins kühle Nass, Foto: Vittorio Ricci

Sanfte Dickhäuter

Zu allererst ein paar Fun Facts über die grauen Riesen: Wussten Sie zum Beispiel, dass Elefanten genauso schnurren können wie unsere geliebten Stubentiger? Was man auf den ersten Blick außerdem kaum glauben kann: Die wie Meerschweinchen aussehenden Klippschliefer, auf welche Sie beispielsweise am Kap der Guten Hoffnung treffen, sind die nächsten Verwandten des Afrikanischen Elefanten. Verrückt! Neben Delfinen, Schimpansen und Elstern gehören die Dickhäuter zu den wenigen Tieren, die sich selbst im Spiegel erkennen können und zeigen, genau wie wir Menschen, Freude, Angst und Trauer. Was nach einer amerikanischen Krimiserie im afrikanischen Busch klingt ist wahr: Elefanten können sogar die Knochen ihrer verstorbenen Mitglieder identifizieren. Ziemlich beeindruckend wie wir finden.

Nachwuchs ist für den Artenschutz der Afrikanischen Elefanten besonders wichtig
Elefantenbabys sind mit einem Gewicht von rund 120 Kilogramm wahre Wonneproppen, Foto: Lauren Coape-Arnold

Zahlen und Fakten

Bis zu zehn Tonnen schwer – schon das Gehirn eines Elefanten kann rund fünf Kilogramm wiegen – und zwischen zwei und vier Metern hoch, gehört der Afrikanische Elefant zu den größten Landsäugetieren der Welt. Durch ihre Anpassungsfähigkeit können die rund 470000 wild lebenden Dickhäuter von dichten Wäldern bis offenen Ebenen in einer Vielzahl von Lebensräumen in ganz Afrika gefunden werden. Hier wird grundlegend zwischen zwei Gattungen unterschieden: Dem Savannen-Elefanten, welcher rund 23 bis 35 Prozent der Gesamtpopulation ausmacht, sowie dem Wald-Elefanten. Die majestätischen Tiere haben neben Raubkatzen wie Hyänen und Löwen, welche meist nur für Kälber eine richtige Bedrohung sind, lediglich einen ernstzunehmenden Feind – uns Menschen.

Artenschutz der Afrikanischen Elefanten

Aufgrund illegaler Wilderei, meist mit dem Ziel an das „weiße Gold“, die Stoßzähne der Elefanten, zu gelangen, ist die Zahl der in Freiheit lebenden Tiere in den letzten Jahren drastisch gesunken. Ein weiterer Grund für das Aussterben der Spezies ist zudem der Verlust sowie die Fragmentierung von Lebensräumen, was vor allem aufgrund unserer stetig wachsenden Bevölkerung verursacht wird. Auf der roten Liste des World Wildlife Fund (WWF) positioniert sich der Afrikanische Elefant so neben bedrohten Arten wie Schimpansen, Giraffen und Haien.

Closeup Elefant
Afrikanische Elefanten sind uns in ihrem Sozialverhalten ähnlicher als man meinen möchte, Foto: Chitwa Chitwa Game Lodge

Die Arbeit des Wildlife ACT

Die Tierschutzorganisation Wildlife ACT hat es sich zum Ziel gesetzt, die Population der sanften Dickhäuter durch verschiedenste Maßnahmen zum Artenschutz der Afrikanischen Elefanten wieder nach oben zu treiben und die einmalige Spezies so vor dem Aussterben zu bewahren. Durch die Verwendung von Satellitenortungsgeräten ist es der Organisation möglich, die Bewegungsmuster der Elefanten zu analysieren und sie so besser schützen zu können. Zudem siedelt der Wildlife ACT die Tiere in neue, geschützte Ökosysteme um und stellt so deren Fortpflanzung sicher.

Artenschutz des Afrikanischen Elefantens bei Wildlife Act
Wildlife ACT setzt sich für den Artenschutz der Afrikanischen Elefanten ein, Foto: Wildlife ACT

Neben dem Afrikanischen Elefanten setzt sich der Wildlife ACT zudem für eine Reihe weiterer Wildtiere sowie dem Schutz derer Lebensräume ein. Sie möchten sich ehrenamtlich für den Artenschutz der Afrikanischen Elefanten einsetzten oder mehr über die Arbeit des Wildlife ACT erfahren? Sämtliche Informationen hierzu finden Sie auf unserer Webseite.

 

Titelbild: Will Crombie

ArtAngels – kreative Engel für den guten Zweck

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„Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“  – Nelson Mandela, Freiheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger.

Sich an einem beeindruckenden Kunstwerk zu erfreuen und dabei auch noch Gutes tun – genau das ist es, was ArtAngels Africa ausmacht. Die Initiative wurde von Rhino Africa ins Leben gerufen, um mithilfe führender lokaler Künstler, Bildung in benachteiligten südafrikanischen Regionen voranzutreiben. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über das Vorhaben der ArtAngels Africa sowie über die NGOs, denen die Spenden zugutekommen und die Partner, die dieses Kunstprojekt überhaupt ermöglichen.

Gemälde einer Frau mit grünem Gesicht
Kunstwerke für den guten Zweck, Foto: Simon Watson

Fakt ist, dass der Tourismus einen der am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige der Welt darstellt. Weil wir bei Rhino Africa davon überzeugt sind, dass positive Veränderungen aktiv angestrebt werden sollten, wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und fördern mit der Auktion Bildung, die nachhaltig und langfristig Menschenleben verändern kann.

viele Pinsel in einer Tasse
Durch Kunst Bildung vorantreiben

Der Erlös kommt der Click Foundation zugute, die sich dazu verschrieben hat, Kindern und Erwachsenen Bildungschancen zu bieten. Das Programm wurde bereits in über 70 Grundschulen in Zusammenarbeit mit mehr als 27000 wissbegierigen Kindern implementiert. Der Fokus liegt auf der Digitalisierung des Lernprozesses. Auf diese Weise werden die Schüler durch unterhaltsame Lernspiele durch den Schulalltag begleitet, die auf ihr eigenes Lerntempo angepasst sind.

Diplomfeier
Lachende Gesichter bei der Diplomfeier, Foto: Good Work Foundation

Auch die Good Work Foundation, die seit 2009 von Rhino Africa unterstützt wird, profitiert von den ArtAngels. Mithilfe der NGO, die ihren Sitz in der Nähe des Krüger Nationalparks in Südafrika hat, konnten schon mehr als 1000 Erwachsene international anerkannte IT-Ausbildungen absolvieren. Darüber hinaus wurde der Englisch-, Mathematik- und Naturkundeunterreicht für über 3000 Kinder auf digitalen Geräten verwirklicht.

Ein Mitarbeiter von Wildlife ACT kümmert sich um einen Afrikanischen Wildhund
Artenschutz bei Wildlife ACT, Foto: Wildlife ACT

Neben der Forcierung von digitaler Bildung, fließen die gewonnenen Ressourcen auch in den Erhalt eines gesunden Ökosystems. So arbeitet das Team vom Wildlife ACT unermüdlich daran, gefährdete Wildtierarten vor dem Aussterben zu bewahren. Wie wichtig der Schutz der Umwelt für den natürlichen Lebensraum ist, wird außerdem in circa 20 Grundschulen gelehrt.

Gartenanlage mit Palmen
Kunstauktion im Ellerman House, Foto: Simon Watson

ArtAngels wäre nicht so erfolgreich, gäbe es neben Rhino Africa nicht auch andere tatkräftige Unterstützer. Da wäre das Ellerman House, eines der elegantesten Boutique-Hotels in ganz Kapstadt, das seine Tore jedes Jahr für die Kunstauktion öffnet. Die atemberaubende Aussicht auf den Atlantischen Ozean, köstliche Drinks, Livemusik und natürlich die faszinierenden Exponate namhafter südafrikanischer Künstler machen die Auktion zu einem Event der Extraklasse. Ein weiterer Partner ist das Everals Read, eine Kunstgalerie, die vor allem moderne und zeitgenössische Werke ausstellt und die Entwicklung junger Künstler forciert.  Auch Londolozi, ein Wildreservat im Krüger Nationalpark, sowie Airlink, eine südafrikanische Fluggesellschaft, sind mit an Bord.

Bild von einer Frau mit Früchten auf dem Kopf
Kunstwerk der Auktion im Ellerman House, Foto: Simon Watson

Die erste Auktion, die weltweit Aufmerksamkeit auf sich zog, fand 2017 in London statt. Eigens dafür kreierten südafrikanische Künstler Bilder sowie Skulpturen, die im Rahmen einer Versteigerung neue glückliche Besitzer fanden. Das Ergebnis war mit über vier Millionen Rand äußerst erfreulich. Insgesamt hat die Kunstinitiative ArtAngels rund zwölf Millionen Rand gesammelt und konnte so bereits mehr als 20000 Kindern und Erwachsenen Zugang zu Bildung ermöglichen.

Gemälde von einem Gesicht, im Mittelpunkt ein Auge
Schauen Sie nicht weg – helfen Sie mit!, Foto: Simon Watson

Sie wollen helfen?

Die Initiative ArtAngels hält Sie auf der offiziellen Website über die neusten Auktionen auf dem Laufenden. Alternativ können Sie auch direkt hier für die Click Foundation spenden oder Sie reisen mit Rhino Africa in Ihrem nächsten Urlaub nach Afrika, denn mit Ihrer Buchung unterstützen Sie direkt Projekte, die Menschen Zugang zu angemessener Ausbildung gewähren.

Wer weiß – vielleicht hatte Nelson Mandela recht, als er sagte:

„Bildung ist der Motor der persönlichen Entwicklung. Durch Bildung kann ein Kind vom Landarbeiter zum Präsidenten eines Landes werden.“

 

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Obwohl unser Kontinent mit luxuriösen Lodges und exklusiven Safari-Erlebnissen lockt, stehen Tierschutz und Nachhaltigkeit bei immer mehr Urlaubern im Vordergrund. Wildlife ACT ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Projekte in Afrika. Als Volunteer helfen Sie Rangern beim Tracking und Monitoring von gefährdeten Tierarten oder bauen kostbare maritime Ökosysteme wieder auf. Lust auf Eco-Tourismus? Wir stellen Ihnen die Freiwilligenarbeit beim Wildlife ACT vor.

 

Wo werde ich als Ehrenamtlicher tätig sein?

Wildlife ACT bietet Ihnen die Möglichkeit, Teil eines Projektes in Südafrika, Botswana, Malawi oder auf den Seychellen zu werden. Die Endagered-Species-Monitoring-Programme im südafrikanischen Zululand fokussieren sich auf gefährdete Tiere, wobei Sie hauptsächlich beim Beobachten unterschiedlicher Arten helfen. Sie können die Mitarbeiter im Hluhluwe-iMfolozi Park, uMkhuze Game Reserve, Tembe Elephant Park, Somkhanda Game Reserve und Manyoni Private Game Reserve als Volunteer unterstützen. Auf den Seychellen hingegen stehen beim Seychelles-Conservation-Projekt der Schutz sowie Wiederaufbau eines funktionierenden Ökosystems im Vordergrund. Somit haben Sie zwischen Tier- und Umweltschutz an verschiedenen Standorten die Wahl.

Nahaufnahme eines Afrikanischen Wildhundes mit einem Anti-Fallen-Halsband und Sender
Foto: Wildlife ACT

 

Wer kann sich als Volunteer bewerben?

Jeder ab 18 Jahren kann sich bei den Programmen des Wildlife ACT engagieren. Lediglich für die Volunteerstätigkeit in Botswana ist es erforderlich, dass Sie an einer Universität eingeschrieben sind. Außerdem ist es ratsam, dass Sie über eine gewisse Grundfitness verfügen, da die Arbeit – so lohnenswert sie auch ist – durchaus schweißtreibend ist.

 

Wie viel Zeit sollte man einplanen?

Die meisten Programme sind für jeweils zwei Wochen angesetzt. Wenn Sie Ihren Afrika-Urlaub mit Freiwilligenarbeit beginnen und mit einer traumhaften Safari im Krüger Nationalpark oder einem Städtetrip nach Kapstadt abschließen möchten, ist dies also kein Problem. Sie können sich dem Arten- oder Umweltschutz allerdings auch für längere Zeit  widmen. In Südafrika haben Sie die Chance, alle zwei Wochen in einem neuen Park mitzuhelfen. Wer an dem Programm auf der paradiesischen Insel North Island teilnimmt, sollte mindestens vier Wochen einplanen.

Spitzmaulnashorn mit Nachwuchs
Foto: Cathy Withers

 

Mit welchen Tieren werde ich arbeiten?

Wenn Sie sich für das Endangered Species Programme entscheiden, werden Sie jeden Tag mit faszinierenden Tieren wie Afrikanischen Wildhunden, Nashörnern, Geiern, Leoparden, Löwen, Elefanten oder Geparden arbeiten. Aber auch auf den Seychellen werden Sie wilden Tieren wie der Echten Karettschildkröte begegnen.

 

Was gehört zu meinen täglichen Aufgaben?

Die Tätigkeiten als Volunteer hängen natürlich vom Programm und Ort ab. Sie arbeiten rund sieben Stunden am Tag, wobei die Arbeit in der Wildnis meist viel schneller zu vergehen scheint. In der Regel beginnt ein Arbeitstag schon vor Sonnenaufgang. In Südafrika spüren Sie im offenen Geländewagen beispielsweise Wildhunde auf und helfen dabei, Rudel mit Sendern sowie Anti-Fallen-Halsbändern auszustatten. Nicht selten müssen Tiere aus Schlingfallen gerettet und versorgt werden. Auch die systematische Enthornung von Nashörnern kann zu Ihren Aufgaben gehören. Sie dokumentieren die Bestände von Geiern sowie Elefanten und planen Umsiedlungen von Löwen. Auf den Seychellen arbeiten Sie Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung und stellen den Schutz der maritimen Flora und Fauna sicher, pflegen das maritime Ökosystem und widmen sich der Überwachung der heimischen Tierwelt.

Tierschützer vom Wildlife ACT kümmern sich um ein betäubtes Spitzmaulnashorn
Foto: Bronwen Reynolds, Wildlife ACT

 

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Sie wundern sich vielleicht, dass Sie für Ihre ehrenamtliche Arbeit zahlen sollen. Doch dies hat gute, nachvollziehbare Gründe: Zum einen sind mit Ihrem Beitrag Unterkunft sowie Frühstück, Mittag- und Abendessen bereits abgedeckt. Zum anderen unterstützen Sie Tierreservate, die sich Tracking- und Monitoring-Maßnahmen ansonsten nicht leisten könnten. Der Wildlife ACT bietet seinen Service nämlich kostenlos an. Zudem werden mit Ihrem Zuschuss Equipment, Benzin sowie die Instandhaltung der Geländewagen und ein Teil der Gehälter der lokalen Mitarbeiter finanziert. Ein zweiwöchiger Aufenthalt in Afrika – umgeben von wilden Tieren und atemberaubender Landschaft – ab einem Preis von €1141.56 klingt da nach einem super Angebot, oder?

Ein Mann und eine Frau statten einen Afrikanischen Wildhund mit einem Anti-Fallen-Halsband und Sender aus
Zwei Wildlife ACT-Mitarbeiter versorgen einen Afrikanischen Wildhund

 

Warum sollte ich mich für den Wildlife ACT entscheiden?

Hier lassen wir einfach mal die erfreulichen Zahlen für sich sprechen. Seit 2010 hat der Wildlife ACT…

  • mehr als 250 Nashörner mit Sendern ausgestattet
  • über 100 Afrikanische Wildhunde aus Fallen gerettet
  • für mehr als 30 Löwen ein neues Zuhause gefunden
  • das Verhalten von über 130 Elefanten genau beobachtet
  • 125 Geier mit Sendern versehen

 

Sie möchten Ihren Afrika-Urlaub dazu nutzen, den Tierschutz in Afrika oder die Erhaltung eines einzigartigen maritimen Ökosystems tatkräftig zu unterstützen? Dann werden Sie hier zum Volunteer! Die Arbeit in unberührter Natur wird mit einmaligen Tierbegegnungen und unvergesslichen Erfahrungen belohnt.

Leopard mit blauen Augen blickt in die Kamera
Foto: Arnfinn Johansen

 

Hier gibt es weitere Lektüre zum Thema Nachhaltigkeit in Afrika:

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Titelbild: Wildlife ACT

Wissenswertes über unser Lieblingstier: Das Nashorn

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Am 22. September ist Welt-Nashorn-Tag!

Da uns dieses faszinierende Wesen sehr am Herzen liegt – Rhino Africa trägt den Namen mit Stolz – möchten wir Ihnen etwas mehr über die afrikanischen Nashörner, die zweitgrößten Landsäuger der Erde und Mitglied der legendären „Big Five“, erzählen.

Wegen seines Horns gejagt, ist das Nashorn heute vom Aussterben bedroht. Traurigerweise wurden über 90 Prozent der Nashörner in den letzten 40 Jahren getötet. Wertvoller als Gold soll ihr Horn auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.

Breitmaulnashorn oder weißes Nashorn mit Nachwuchs
Breitmaulnashorn mit Nachwuchs, Foto: Barry O´Brien
Schwarz-weiss Aufnahme Nashorn
#savethehorn, Foto: Gurveer Sira

Schon gewusst?

Nashörner sind Vegetarier, erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 50km/h und werden in der Regel zwischen 30 und 50 Jahre alt. Die Tiere haben ausgesprochen schlechte Augen, dafür einen umso besseren Geruchssinn und ein ausgezeichnetes Gehör. Sie können ein anderes Lebewesen aus 20 Metern Distanz zwar nicht sehen, aber riechen und hören.

Nashorn mit Vögeln in der Savanne
Nashorn-Vogel-Gespann, Foto: Anna Mart

Oft kann man beobachten, wie mehrere Vögel auf einem Nashorn sitzen. Auf der dicken Haut des Nashorns finden sich diverse Insekten und Zecken, welche die Vögel rauspicken. Zudem fliegen die Vögel davon, wenn Sie Gefahr wittern oder aufgeschreckt werden – eine klassische Win-win-Situation.

Nashorn in der Steppe bestäubt sein Horn
Faszinierendes Wesen, Foto: Dave Gale

Insgesamt gibt es fünf Unterarten, die unseren Planeten immerhin schon seit mehreren Jahrmillionen bevölkern: Breitmaulnashorn, Spitzmaulnashorn, Panzernashorn, Java-Nashorn und Sumatra-Nashorn.

Breit- und Spitzmaulnashörner leben in der Savanne und im tropischen oder subtropischen Grasland. Sie bilden über 80 Prozent des heutigen Nashornbestandes weltweit und kommen im südlichen und östlichen Afrika vor. Afrikanische Nashörner haben zwei Hörner, welche der Verteidigung dienen. Die restlichen Arten haben nur ein Horn, sind in der Regel kleiner und leben in Indien, Indonesien und Nepal.

Alle Arten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Nashornbaby beschützt schlafende Mutter
Nashorn mit Nachwuchs, Foto: Karin Keller

Das Breitmaulnashorn

Das Breitmaulnashorn ist die größte Nashornart: Bis zu 3600 Kilogramm schwer und 1,8 Meter groß (Schulterhöhe) kann es werden. Es wird auch weißes Nashorn genannt. Nicht, dass dieses Nashorn weiß wäre, sondern auf Afrikaans heißt „wyd“ so viel wie Englisch „wide“, also „breit“. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Fehlübersetzung. Denn die breiten Lippen erleichtern dem Nashorn, Gras und Bodenpflanzen zu fressen, was seine Hauptnahrung darstellt. Der Bestand hat sich von nur 50 verbliebenen wilden Tieren auf zirka 20000 erholt. Dennoch gilt es nach wie vor als gefährdet.

Breitmaulnashorn gräst friedlich
Breitmaulnashorn mit Londolozi Game Reserve in Südafrika, Foto: Judy Boch

Das Spitzmaulnashorn

Auch das Spitzmaulnashorn trägt den Namen dank der Lippenform. Das Tier ernährt sich vor allem von Sträuchern, Stauden und kleinen Bäumen, also von Futter das nicht direkt am Boden wächst und es mit den spitzen Lippen abzupfen kann.

Das Spitzmaulnashorn ist mit 1,7 Metern Schulterhöhe etwas kleiner als das Breitmaulnashorn. Gab es ursprünglich noch mehrere tausend Exemplare dieser Art, sind die Bestände auf zirka 5000 Tiere geschrumpft.

Spitznashornpaar im afrikanischen Busch
Männliches und weibliches Spitzmaulnashorn, Foto: Quintus Strauss

Asiatische Nashörner

Die Bestände der asiatischen Nashornarten haben sich dramatisch verringert und es gibt heute nur noch zirka 60 Java-Nashörner, 100 Sumatra-Nashörner und 3500 Panzernashörner. Sie sind kleiner als die afrikanischen Arten und leben vorwiegend in sumpfigen Gebieten. Panzernashörner können sogar ausgezeichnet schwimmen und tauchen.

Graue Giganten bei Sonnenuntergang
Staubiger Sonnenuntergang, Foto: Anna-Mart Kruger

Wilderei

Allein im Jahr 2016 wurden in Südafrika 1054 Nashörner wegen ihres Horns brutal getötet – Tendenz steigend. Die Wilderei auf die bewundernswerten Tiere hat sich seit 2007 um 9000% erhöht.

Des Horns beraubt
Enthorntes Nashorn, Foto: Victor Breytenbach

Insbesondere in China und Vietnam gilt das Horn als äußerst wertvoll. Es wird zu Pulver verarbeitet und in Medikamente, Nahrungsmittel und Kosmetikprodukte gemischt. Vom Horn verspricht man sich Wohlstand, Status, Macht und Erfolg. Zudem gilt das Horn als fiebersenkend, schmerzlindernd und soll Kater sowie Krebs vorbeugen – ein vermeintliches Wundermittel.

In der Tat handelt es sich beim Horn um zusammengewachsene Keratinfasern – also die gleiche Substanz wie Fingernägel oder Haare. Diverse Tierschutz-Initiativen bestreben die Konsumenten wachzurütteln, bisher leider ohne Erfolg. Bis heute glauben die Konsumenten fest an diesen Mythos, obwohl die effektive Wirkung nie nachgewiesen wurde.

wwf campaign
Foto: www.wwf.de

Sozialer Status hat einen hohen Preis: Laut verschiedenen Medienberichten soll ein Kilogramm Horn auf dem Schwarzmarkt zu Preisen von 50000 bis 90000 Euro gehandelt werden. Habgier auf Kosten der Natur.

Drei Breitmaulnashörner in Northern Cape
Drei Breitmaulnashörner in Northern Cape, Foto: Cathy Withers-Clarke

Engagement zur Rettung des Nashorns

Rhino Africa engagiert sich in Zusammenarbeit mit Wildlife ACT und Save the Rhino Trust gegen die Jagd auf Nashörner und andere bedrohte Spezies.

Nashorn mit Nachwuchs am Wasserloch
Nashornmutter mit Nachwuchs, Foto: Curt Howell

Was andere tun:

  • Auch berühmte Persönlichkeiten setzen sich für den Schutz des Nashorns ein. Darunter Jackie Chan sowie Prinz William und David Beckham.
  • Patrouillen in Naturschutzgebieten und Aufklärungsprogramme sollen weitere Wilderei eindämmen. Eine beeindruckende Frauen-Gruppe nennt sich Black Mambas – Frauenpower im Kampf gegen Wilderei.
  • Das US-Start-up Pembient stellt per 3D-Drucker künstliches Horn her. Durch Beigabe von Nashorn-DNS soll es nicht vom Original zu unterscheiden sein. Die Kritik von Tierschützern lautet, dass bereits heute 90 Prozent des gehandelten Horns gefälscht ist und den Markt nicht zugunsten der Dickhäuter beeinflussen konnte.
Zwei Breitmaulnashörner liefern sich ein Rennen
Machtkampf der Breitmaulnashörner, Foto: Bo Dabi

Was Sie tun können:

  • Sharing is Caring – machen Sie auf das Problem aufmerksam und teilen Sie diesen Beitrag.
  • Reisen Sie mit Rhino Africa. Mit einer Buchung helfen Sie den Wildlife ACT zu unterstützen und zu finanzieren.
  • Spenden Sie für den Wildlife ACT oder den Save the Rhino Trust.
  • Helfen Sie ehrenamtlich und erleben Sie die Schutzbemühungen aus erster Hand.
  • Wenn Sie vermuten, dass jemand Horn kauft oder verkauft, melden Sie das umgehend den Behörden.
Nashorn in der Dunkelheit
Foto: Curt Howell

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

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